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(1) Grogue nennen die Landbewohner dieser Inselgruppe vor der
afrikanischen Westküste ihren Zuckerrohrschnaps, uns unter der Bezeichnung Rum bekannt. Recht rustikal beginnt die Grogue-Produktion auf den Capverden:
Ein Maultier oder treibt die Walzenmühle an, in der die Zuckerrohrstängel zerquetscht und zerfasert werden. |
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(2) Saft und Fasermaterial werden zusammen in großen Plastikfässern mittels Hefe zur Gärung gebracht. |
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(3) Der zuckerreiche Brei ist gut abgedeckt, denn die Lagerung und Produktion findet in der freien Landschaft statt - am Ende eines
Tales, wo es etwas Kühlwasser gibt. |
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(4) Die Brennblase ist in einen gemauerten Ofen eingelassen, in dem das Feuer geschürt wird. Als Brennmaterial
dienen u.a.die trockenen Abfälle des Zuckerrohrs. Wenn die Maische im Kesel siedet, steigt wässriger Alkoholdampf durch das gebogene Kupferohr,
den Schwanenhals, der am Ende durch ein kühles Wasserbecken geführt wird. |
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(5) Das Kondensat läuft in dünnem Rinnsal in den Vorratseimer. Ab und zu wird die Alkoholkonzentration durch "Abschmecken"
überprüft. Auf die richtige Mischung von stärkeren und schwächeren Destillat-Phasen kommt es an. |
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(6) Improvisation ist alles: Eine halbe Kokosnuss-Schale wird zum Trinkgefäß, eine alte Öldose zur Schöpfkelle.
Der farblose Rum, genauer Grogue, wird am Ende in gebrauchte Glasflaschen abgefüllt. |