zur Sache Fresko-Malerei wikipedia-Info: Fresko-Malerei

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Bezugsquelle: Mineralfarben/ Erdfarben Fa. Kremer-Pigmente

Mit Kalk und Mineralfarben frisch gemalt:
Fresko-Malerei im Chemieunterricht

Der natürliche Kalkkreislauf, Brennen - Löschen - Abbinden von Kalk, Zementherstellung - allesamt Themen, die dem Chemieunterricht in der 9. und 10. Jahrgangstufe eine deutliche Alltags- und Technikorientierung geben. Meist finden die Jungen einen besseren Zugang zu diesem Themenkomplex, haben sie doch hier und da schon erste Kontakte mit diesen Substanzen bei häuslichen Bau- und Heimwerkerarbeiten gehabt.
Bringt man, z.B. am Ende der entsprechenden Unterrichtssequenz, Chemie und Kunst zusammen, so kann man auch die Mädchen für den Umgang mit Kalk begeistern: Fresko-Malerei heißt das kleine Projekt mit dem hohen Motivationseffekt!

Fresko-Malerei nutzt einen besonderen Effekt beim Abbinden des Kalkes. Wenn durch Wasserabgabe und Kohlenstoffdioxidaufnahme das Calciumcarbonat rekristallisiert, werden die Farbpigmente in die Feinstruktur der Oberfläche eingelagert. Die Farbschicht ist fest mit der Mörtelschicht verbunden, ein Abblättern ist nicht mehr möglich.

Projektbeschreibung:

Es gibt hier keine fertige, ausgereifte Anleitung für die Fresko-Malerei. Es ist eher ein Bericht über eine Doppelstunde Chemieunterricht, in der 4 Arbeitsgruppen einer 9. Gymnasialklasse mit äußerst wenig Vorgaben 4 Fresko-Platten angefertigt und künstlerisch gestaltet haben.

Materialbedarf:

• Weißkalk (gelöschter Kalk aus dem Baustoffhandel) Hinweis: evtl. lässt sich die benötigte kleine Menge im 5-L-Eimerchen im Baumarkt oder auf einer Baustelle in der Nähe abfüllen.
• Mauersand (benötigt werden je Arbeitsgruppe max. 8 Liter)
• Drahtgitter Maschenweite 10-16 mm als Bewehrung der Mörtelschicht (je Gruppe ein Stück ca. 60 x 45 cm)
• Blechschere
• Wasser, 10-L-Mörteleimer, Maurerkelle
• Plastikfolie, alte Zeitungen als Unterlage
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• Ockerpigmente in verschiedenen Nuancen, Ultramarin, andere Mineralfarben (evtl. auch Abtön-Emulsionen und -Pasten auf mineral. Basis)
• kleine Dosen oder Näpfe zum Anmischen der Farben
• kleine Plastiklöffel, Holzstäbchen zum Verrühren, mehrere Pinsel

Die Schülerinnen und Schüler sind aufgefordert, alte Kittel, Hemden und Hosen (für die nicht gerade saubere Produktionsphase) sowie - wenn vorhanden - weitere Maurerkellen mitzubringen.

Wie wird's gemacht?

Mit einer Kelle nehmen wir den Sand, mit einer anderen den Weißkalk und mischen beides (Verhältnis 1:5 oder 1:6) in einem kleinen Eimer trocken an.	Durch Zugabe von Wasser und kräftigem Rühren erhalten wir einen steifen geschmeidigen Mörtelbrei.	Das Drahtgitter wird in der Größe unseres geplanten Fresko (ca 60 x 45 cm) mit einer Blechschere zugeschnitten.	Ockerpulver und andere Mineralfarben mischen wir mit etwas Wasser zu einer dünnen Farbsuspension. Weißkalkpulver hellt die jeweiligen starken Farben nach Wunsch etwas auf.
Unsere Arbeitstische haben wir zu großen Flächen zusammengeschoben. Plastikfolie und alte Zeitungen dienen als Arbeitsunterlage.	Der Mörtel kommt mitten auf den Tisch und wird zu dem gewünschten Bildformat zu einer 1-cm-Schicht auseinander gestrichen.	Nun kommt die Bewehrung hinein. Das flachgebogene Darhtgitter wird aufgelegt. Eine weitere Mörtelschicht kommt darauf, so dass das Gitter mittendrin steckt.	Mit der Kelle wird die Platte glatt gestrichen. Jetzt geht es an die künstlerische Arbeit. Wir müssen uns in der Gruppe auf ein Motiv einigen!
Die Mörtelplatte ist etwas gelblich. Mit reiner Kalktünche schaffen wir oben links einen weißen Bereich. Dort kommen ein paar Blütenmotive hinein.	Unten rechts platzieren wir graphische Elemente - ein ganz anderer Malstil. Aber wir sind ja auch mit fünf Künstlern am Werk.	In unserem Objekt wollen wir kräftige Farben zur Geltung bringen. Mit Ultramarin-Tünche gestalten wir eine bewegte Welle.	Der weiche Mörtel reizt zur plastischen Gestaltung: Jeder von uns hat seine Handfläche hineingedrückt. Jetzt werden die Hände farblich nachgestaltet.

Nach getaner Arbeit geht es ans Saubermachen.
Die fertigen Objekte bleiben zum Durchtrocknen mindestens eine Woche lang liegen. Dann schiebt man Sperrholzplatten darunter, um sie an einem geeigneten Ort zum Abbinden des Kalkmörtels zu lagern. Dieser Vorgang dauert mehrere Monate lang.

Wenn die Platten stabil ausgehärtet sind, wenn also der Prozess des chemischen Abbindens von Kalk weit genug vorangeschritten ist, lassen sich die Platten gut an der Wand befestigen. Wegen des enormen Eigengewichts sollten sie allerdings nicht nur mit Dübeln und Schrauben fixiert werden. Wir haben unterhalb eine tragende Holzleiste montiert.